Impfpflicht

Kommt die Impfpflicht durch die Hintertür?

Anlässlich der Europäischen Impfwoche hat der Präsident der Bundesärztekammer Professor Dr. Frank Ulrich Montgomery wieder einmal darauf hingewiesen, dass Menschen, die sich impfen lassen, nicht nur die Verantwortung für sich selbst, sondern auch für ihre Mitmenschen übernehmen. Schließlich brauchen wir hohe Durchimpfungsraten, um eine Herdenimmuntität zu erreichen (1).

Tatsächlich wird inzwischen überlegt, ob man nicht geimpften Kindern den Zugang zu öffentlich geförderten Kindertagesstätten einfach verweigern sollte. Hm… Ein Großteil der Eltern sind darauf angewiesen, ihre Kinder in die Kita schicken zu können, damit sie selber den Unterhalt für sich und ihre Familie verdienen können. Das bedeutet also, dass sie praktisch gezwungen wären, Ihr Kind impfen zu lassen, wenn sie sich eine Kinderfrau oder eine private Kita nicht leisten können. Ich weiß ja nicht wie es Ihnen geht, aber für mich klingt das sehr nach einer Impfpflicht.

In Frankreich und Italien gibt es diese Impfpflicht bereits, und die Eltern sind dagegen Sturm gelaufen. Immerhin bedeutet eine Impfung einen Eingriff in die Körperintegrität mit teilweise verheerenden Nebenwirkungen. Und ja, ich spiele da auch wieder auf die Autismusdebatte an. Immerhin wurden von der amerikanischen Seuchenschutzbehörde (CDC) Untersuchungen unter den Teppich gekehrt, die einen Zusammenhang zwischen der Masern-Mumps-Röteln Impfung und dem Auftreten von Autismus bei afroamerikanischen Jungen belegte. Ich finde nach wie vor, dass Autismus keine Nebenwirkung ist, die ich für mein Kind in Kauf nehmen würde.

Die Masernimpfung erzeugt keinen 100-prozentigen Schutz

Impfbefürworter führen immer wieder gerne ins Feld, dass Personen, die krankheitsbedingt nicht geimpft werden können, von einer Herdenimmunität profitieren, wenn die Impfrate der Bevölkerung über 95 Prozent liegt (2).

Die Realität sieht allerdings ein bisschen anders aus.

2014 erschien in PLoS One eine Studie über Masernfälle in der chinesischen Provinz Zhejiang (3). Diese Provinz ist insofern sehr interessant, als dort aufgrund einer Impfpflicht die Impfrate bei über 99 Prozent liegt – also für eine Herdenimmunität sorgen sollte. Tatsächlich werden aber weiterhin viele Fälle von Masernerkrankungen berichtet.

Es sollte einen nachdenklich stimmen, dass laut dieser Studie 93,6 Prozent der untersuchten Personen Antikörper gegen Masern aufwiesen und damit also geschützt sein sollten. Und trotzdem erkrankten 8,6 Prozent von ihnen an Masern. UUPS!

In China steigt die Zahl an Maserninfektionen trotz Impfpflicht

Als Köder für die Impfung wird uns ja immer wieder vorgehalten, dass wir durch die Impfung die Masern insgesamt ausrotten können. Eine Studie, die die Inzidenz von Masern in China im Zeitraum von 2008 – 2013 untersuchte (also einem Zeitraum, in dem dort durch die Impfpflicht sehr hohe Impfraten erzielt wurden), musste feststellen, dass nach einem anfänglichen Rückgang der Erkrankungen, diese im Jahr 2013 wieder sprunghaft anstiegen (4). Da ist dann wohl was schief gelaufen.

Antikörper sind nicht gleich Antikörper

Wir gehen davon aus, dass Neugeborene und Babies von ihrer Mutter Antikörper bekommen, die sie gegen eine Maserninfektion schützen. Dummerweise haben aber Mütter, die nur gegen Masern geimpft wurden, aber nie die Erkrankung durchgemacht haben, deutlich weniger Antikörper (5) – genau wie ihre Babies.

Die Schutzwirkung hält bei Babies von natürlich immunisierten Müttern 3,78 Monate an, während sie bei geimpften Müttern nur knapp einen Monat (0,97) beträgt.

Und natürlich sollte inzwischen jedem bekannt sein, dass die Masernimpfung keinen lebenslangen Schutz gibt, die durchgemachte Infektion aber schon.

Vielleicht sehen wir Impfungen aber auch total falsch

Wir gehen davon aus, dass Impfungen wirken, weil der Körper Antikörper gegen Krankheitserreger bildet, die es ihm erlauben, diese Erreger schnell unschädlich zu machen. Tatsächlich gibt es aber auch eine Immunität, die nicht durch Antikörper begründet wird, sondern allein von den B-Zellen des Immunsystems gesteuert wird (6) – und das ganz unabhängig vom Vorhandensein von Antikörpern. Das Gegenteil stellt der Bericht über drei schwere Fälle von Wundstarrkrampf (Tetanus) bei geimpften Personen mit ausreichenden Antikörperspiegeln dar, die nach medizinischem Ermessen eigentlich einen vollen Schutz gegen die Erkrankung haben sollten (7). Einer der Patienten starb.

Tatsache ist, immer mehr Impfungen bringen uns nicht immer größere Sicherheit, sondern vor allem auch immer mehr unerwünschte Nebenwirkungen. Impfungen sind kein Allheilmittel, und eine Impfpflicht – auch über die Hintertür Kita eingeführt – stellt einen schweren Eingriff in die Selbstbestimmung und unser Recht auf körperliche Unversehrtheit dar. Jeder Einzelne von uns muss weiterhin das Recht haben, zu Impfungen – nein danke – zu sagen.

Denn machen wir uns doch nichts vor, wenn der Staat von uns verlangen kann, unsere Entscheidungsfreiheit aufzugeben und unsere Gesundheit und die Gesundheit unserer Kinder für das Wohl der Gemeinschaft zu riskieren, welche Freiheit wird er dann als nächstes für das Gemeinwohl beschneiden?

 

(1) https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/94620/Impfen-Verantwortung-uebernehmen

(2) https://www.impfen-info.de/wissenswertes/herdenimmunitaet/

(3) Difficulties in Eliminating Measles and Controlling Rubella and Mumps: A Cross-Sectional Study of a First Measles and Rubella Vaccination and a Second Measles, Mumps, and Rubella Vaccination  https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3930734/

(4) Monitoring progress towards the elimination of measles in China: an analysis of measles surveillance data  https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4007128/

(5) Young infants are not sufficiently protected against measles, research finds  https://www.sciencedaily.com/releases/2010/05/100518230526.htm

(6) B Cell Maintenance of Subcapsular Sinus Macrophages Protects against a Fatal Viral Infection Independent of Adaptive Immunity  https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3359130/

(7) Severe tetanus in immunized patients with high anti-tetanus titers.    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1565228

 

2 Gedanken zu „Kommt die Impfpflicht durch die Hintertür?“

  1. Hallo, Frau Dr. Bendig.

    Jetzt habe ich Ihren Text über Impfungen gefunden und finde ihn dermaßen wichtig, dass ich mir eine Fortsetzung wünsche. Ich begegne immer wieder Menschen, die den Mythos der Impfung als Allheilmittel propagieren und andere zur Impfung zwingen möchten. Besonders schlimm: die fünf- oder sechsfach Impfung von Säulingen und Kleinkindern. Es liegt häufig doch nur daran, dass Impfschäden nicht erkannt oder nicht statistisch erfasst werden. Dafür ist nie Geld da, um die Studien voran zu treiben. In Polen mehrt sich auch gerade der Protest der Gegner gegen die Impfpflicht, vielleicht sind die Polen, die sich engagieren, wenigstens vom Bauchgefühl her schon viel weiter als wir? Ich will jedenfalls keine Impfungen als Zwang, weder für mich, noch für meine Tiere!

    1. Nicht nur in Polen gibt es Proteste gegen Zwangsimpfungen, sondern auch in Italien und Frankreich. Und auch die Amerikaner laufen sich gerade warm.
      Was Impfschäden angeht, so haben Sie natürlich Recht, dass diese gerne unter den Teppich gekehrt werden. Sie treten aber deutlich häufiger und sehr viel gravierender auf als den Eltern mitgeteilt wird. Das wirft natürlich auch die Frage auf, ob die gegebene Einwilligung überhaupt rechtmäßig war, denn wir setzen ja für medizinische Maßnahmen auf den „informed consent“. Das heißt eine gültige Einwilligung setzt voraus, dass der Patient über alle gravierenden Risiken, die auftreten könnten, aufgeklärt wurde (Autismus,Lähmungen – oder im Falle von Gardasil gegen Gebärmutterkrebs auch schon mal der eine oder andere Todesfall – würde ich als sehr gravierend einstufen). Natürlich ist den Impfbefürwortern völlig klar, dass Eltern unter diesen Umständen in vielen Fällen die Einwilligung verweigern würden.

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