Nur Beirut war schlimmer

Die Flut geht und die Katastrophe bleibt: Menschen voller Angst vor ihrer Zukunft an der Ahr

Bei der Einfahrt nach Bad Neuenahr ist das wie ein Zeitsprung, gebeamt nach Afghanistan oder in den Irak. Ein Fotograf, der Reporter in Kriegsgebieten war, sagt, schlimmer habe er nur Beirut erlebt. Die Sonne nur zu ahnen, verdeckt vom Staub, aus dem sich schemenhaft Kolonnen abzeichnen, die mit Blaulicht die Straßen hin und her fahren. Niemand mag hier Journalisten, die sich jetzt den Schlamm von Schuld ins Gesicht schmieren und dann vor die Kamera hüpfen. Sie sind 20 oder 24 Jahre alt, keine Lebenserfahrung. Keine Ausbildung im Fach, aber Sensationsgier. Nur so ist zu erklären, wie es wiederum zu einer völlig verzerrten Berichterstattung kommen konnte. Im Zentrum die Menschen und Tiere, die alles verloren haben und nicht wissen, was jetzt wird. Die Medien ziehen weiter, am Tag darauf ist schon Schlagzeile, ob Helene Fischer wieder singt. Nur Beirut war schlimmer weiterlesen

Die Flutkatastrophe bringt es an den Tag

Die Flutkatastrophe im Ahrtal bringt ans Licht, wie Deutschland im Fall eines solchen Ereignisses wirklich dasteht: mit quasi runtergelassenen Hosen, nicht in der Lage, auf solche Anforderungen adäquat zu reagieren oder das im Ansatz zu reflektieren. An der Berichterstattung werden erhebliche Zweifel laut, denn Radio und TV erfassen wohl im Ansatz nicht, was in der Region zwischen Köln und Koblenz tatsächlich los ist. Gespräche mit Betroffenen und Hilfskräften vor Ort bringen das Ausmaß ans Tageslicht. Die Flutkatastrophe bringt es an den Tag weiterlesen