Für alle, die noch in letzter Minute ein Ostergeschenk benötigen – wie wäre es mit Eierlikör. Der ist schnell gemacht und kommt eigentlich immer gut an.
Eierlikör ist zu Ostern ja eigentlich das Getränk. Das wissen auch die findigen Leute aus der Nahrungsmittelindustrie, und so ist er in den Supermärkten schon seit Wochen in allen möglichen Ausführungen zu finden.
Ich habe allerdings mit dem Eierlikör aus dem Supermarkt so meine Probleme. Ich bin nämlich ziemlich überzeugt davon, dass in der Herstellung keine qualitativ hochwertigen Zutaten verwendet werden, denn dann würde die Flasche deutlich mehr kosten als 3,99. Dafür enthält er jedoch andere Zutaten, die ich bestimmt nicht in meinem Eierlikör haben möchte.
In industriell gefertigtem Eierlikör stecken natürlich Zusatzstoffe, zum Beispiel Azofarbstoffe wie E 110 und E 102. Diese Farbstoffe sind völlig überflüssig, wenn man Eier von glücklichen – sprich frei lebenden – Hühnern verwendet. Die haben nämlich ein Eigelb, das dem Eierlikör eine satte gelb-orange Farbe verleiht, so wie man sich das vorstellt. Aber diese Eier sind natürlich teurer und würden den Gewinn schmälern. Da Billigeier ein eher blasses Eigelb haben, muss man das farblich dann eben ein bisschen aufpeppen.
Azofarbstoffe haben allerdings eine Reihe von Nebenwirkungen. So kann Tartrazin (E102) Hautausschläge und Atemnot hervorrufen. Dieser Farbstoff ist vor allem für Menschen mit einer Unverträglichkeit gegen Aspirin bedenklich. Inwieweit die Stoffe auch ein Krebsrisiko darstellen ist noch unzureichend untersucht. Dass sie bei Kindern ein ADHS auslösen können ist hingegen gut belegt (1).
Wie Sie sich vorstellen können, habe ich auch mit dem Zuckergehalt des industriell gefertigten Eierlikörs ein echtes Problem. Dem ist allerdings auch bei selbst hergestelltem Eierlikör nur beizukommen, wenn man ein bisschen erfinderisch ist und den Zucker gegen unbedenklichere Alternativen austauscht. Ich habe mich hier bei diesem Eierlikör für Stevia entschieden und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Zutaten:
(ergibt ca. 0.7 l):
- 8 frische Eigelb (Gr. M von Hühnern aus Freilandhaltung)
- Knapp 1/4 TL Stevia Pulver
- 350 ml Sahne
- 250 ml Rum
Zubereitung:
- Eigelb und Stevia in einer Metallschüssel verrühren.
- Nach und nach Sahne und Rum mit einem Schneebesen einrühren (habe es mit einem Handmixer versucht, aber diese Idee ganz schnell aufgegeben, weil es ordentlich spritzt).
- Nun die Schüssel über ein heißes Wasserbad stellen und rühren bis die Masse eindickt (dauert ca. 6 – 8 Minuten).
- Den Eierlikör mittels eines Trichters in eine Flasche umfüllen.
Im Kühlschrank hält sich dieser Eierlikör gut verschlossen bis zu 6 Monate.
(1) Lebensmittelfarben: knallbunt und ungesund https://www.medizin-transparent.at/azo-farbstoffe
Moin. Das Rezept deckt sich fast mit dem, das ich noch von früher kenne. Allerdings mit SEHR hochprozentigem Alkohol in meinem Fall. Rum ist sicher eine schmackhafte und gesündere Alternative. Haben Sie Sahne schon mal mit Kokosmilch ersetzt? Das würde ich nächstes Jahr zu Ostern gern ausprobieren 😉
Schönen Tag noch, viele liebe Grüße
K. Bady
Ich habe tatsächlich daran gedacht. Sollte eigentlich auch gehen.