Rauchen Zigarette

Warum Sie die erste Zigarette einfach nicht rauchen sollten

Inzwischen ist eigentlich jedem klar, dass Rauchen nicht gesund ist und unter anderem Herzinfarkte, Schlaganfälle und auch Krebs verursacht.  Sieben Millionen Menschen sterben weltweit jährlich an den Folgen des Tabakkonsums (1). Dazu kommen noch Milliardenbeträge, die für chronische Erkrankungen bezahlt werden, die direkt mit dem Zigarettenkonsum in Zusammenhang stehen.

Wie aber sieht es mit denjenigen Menschen aus, die nur ab und zu zur Zigarette greifen? Befinden sie sich auf der sicheren Seite? Gibt es die beim Rauchen überhaupt?

Selbst ein geringer Tabakkonsum ist gesundheitsschädlich

Eine neue britische Studie kommt zu Ergebnissen, die jeden Raucher schockieren sollten. Sie decken auf, dass der Mythos vom „sicheren“ Tabakkonsum nichts weiter ist als genau das – ein Mythos.

Wissenschaftler vom University College of London haben 141 Studien durchgesehen und ihre Ergebnisse zum Thema „sicherer Tabakkonsum“ im British Medical Journal veröffentlicht. Das Fazit: Schon eine Zigarette pro Tag ist mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen assoziiert (2).

Das relative Risiko stieg für Männer um mindestens 48 Prozent und für Frauen um mindestens 57 Prozent.  Keine kleinen Zahlen, wenn man bedenkt, wie häufig Herzerkrankungen sind. Das Risiko für einen Schlaganfall stieg bei einer Zigarette pro Tag um 30 Prozent sowohl für Männer als auch für Frauen.

Für ihre Übersichtsarbeit analysierten die Forscher das Risiko für Menschen, die eine, fünf oder 20 Zigaretten pro Tag rauchen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass gerade die eine Zigarette pro Tag das Risiko unverhältnismäßig erhöht.

So machte diese eine Zigarette bei Männern, die 20 Zigaretten pro Tag rauchten, die Hälfte des Risikos für Herzerkrankungen aus. Bei Frauen, die 20 Zigaretten pro Tag rauchen, machte sie etwa ein Drittel des erhöhten Risikos aus.

Zum Veranschaulichen: Eine Zigarette pro Tag erhöht das Risiko um 48 Prozent, während es bei fünf Zigaretten pro Tag um 58 Prozent steigt. Halt unverhältnismäßig.

 

Weniger ist nicht sicherer

Tatsächlich hatten die Untersucher selber nicht mit diesem Ergebnis gerechnet. Auch sie waren davon ausgegangen, dass eine Zigarette pro Tag – ein Zwangzigstel einer 20-ger Packung – das Risiko für Herzerkrankungen um einige wenige Prozentpunkte ansteigen lassen würde. Ein Zusammenhang dieser Form besteht in Bezug auf Lungenkrebs – hier haben starke Raucher ein wesentlich höheres Risiko zu erkranken. Im Hinblick auf Herzerkrankungen und Schlaganfälle war das aber nicht der Fall. Hier schnellte das Risiko schon bei einer einzigen Zigarette in die Höhe.

Das Team wies darauf hin, dass viele Leute fälschlicherweise annehmen, dass ein geringer Zigarettenkonsum relativ sicher sei, und nur etwa 35 Prozent der Gelegenheitsraucher davon ausgehen, dass diese Angewohnheit „sehr schädlich“ sein könnte.

Man muss also zu dem Schluss kommen, dass weniger zu rauchen eigentlich keinen wirklichen Vorteil bringt. Legt man das Ergebnis dieser Studie zu Grunde, so kann nur ein totaler Rauchstopp gesundheitliche Risiken wirklich reduzieren.

Tatsächlich schaffen es nur die wenigsten starken Raucher, ihren Nikotinkonsum um die Hälfte oder mehr zu reduzieren – und damit haben sie dann ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen nicht wesentlich verringert (sie reduzieren aber immerhin ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken).

Andererseits vermindert ein Rauchstopp das Risiko für Herzerkrankungen um 54 Prozent. Es ist also ganz klar – in Bezug auf Herz-Kreislauferkrankungen gibt es bei Zigaretten einfach kein sicheres Level.

Raucherentwöhnung mit Vitamin C?

Sehr interessant finde ich den Ansatz, den Gesundheitsexperte Andrew Saul verfolgt. Er erklärt, dass Vitamin C den Wunsch nach einer Zigarette unterdrücken und sogar dabei helfen kann, mit dem Rauchen aufzuhören (3).

Laut Saul sollte man sich eine Mixtur aus Ascorbinsäure Pulver (Vitamin C) und Wasser herstellen und diese in eine Sprühflasche füllen. Kommt jetzt der Wunsch nach einer Zigarette auf, so sprüht man sich dieses Spray einfach in den Rachen. Sie können auch damit gurgeln.

Vielleicht möchte ja ein Raucher dieses Vorgehen mal ausprobieren und dann von seinen Erfahrungen berichten. Ich finde den Ansatz jedenfalls sehr originell.

Fazit ist – es gibt kein sicheres Limit. In Bezug auf Zigaretten und Herz-Kreislauferkrankungen kann „nur eine“ schon „eine zuviel“ sein.

 

(1) https://www.welt.de/newsticker/news1/article165067266/WHO-Millionen-Tote-und-Milliardenkosten-durch-Rauchen.html

(2) Low cigarette consumption and risk of coronary heart disease and stroke: meta-analysis of 141 cohort studies in 55 study reports  http://www.bmj.com/content/360/bmj.j5855

(3) How to Stop Smoking  http://www.doctoryourself.com/cstop.html