EMF

Gefahren durch elektromagnetische Felder – EMF

Elektromagnetische Felder (Wellen) sind in unserer Umwelt überall vorhanden. Allerdings sind sie für das menschliche Auge unsichtbar. Wie der Name sagt, bestehen elektromagnetische Felder aus elektrischen und magnetischen Feldern. Elektrische Felder existieren in der Atmosphäre generell und werden auf der Erde zum Beispiel bei einem Gewitter sichtbar, wenn Ladungsunterschiede in der Luft in Form von Blitzen abgebaut werden.

Elektromagnetische Felder sind außerdem immer vorhanden, sobald elektrischer Strom zum Einsatz kommt. Sie entstehen beispielsweise bei der Verwendung von elektrischen Küchengeräten (z. B. Mikrowelle), bei Mobiltelefonen, Radio, Fernsehen, Funkmasten und Geräten zur Sicherheitsüberwachung.

Alle diese Geräte sorgen für eine ständige unsichtbare Schadstoff-belastung, die Ihre Körperzellen stressen und sogar vergiften kann. Wenn Sie so gesund wie nur möglich sein wollen, dann ist es wichtig, sich Gedanken über die Probleme zu machen, die von der Strahlung ausgehen, die technische Geräte erzeugen.

Es gibt einige Möglichkeiten, die EMF Strahlung dieser Geräte durch kreative Ideen zu minimieren. Ich möchte Ihnen keine Angst machen (oder vielleicht doch ein bisschen), sondern Sie auf diese Risiken aufmerksam machen und Ihnen Lösungen aufzeigen, die diese Risiken abmildern können und Ihre Gesundheit so weit wie möglich schützen.

Was sind EMFs?

Das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) beschreibt EMFs folgendermaßen (1):

  • Elektrische und magnetische Felder beschreiben die räumliche Verteilung einer Kraftwirkung, die auf elektrische Ladungen und Ströme ausgeübt werden kann.
  • Elektromagnetische Felder können künstlich erzeugt werden, kommen aber auch natürlich in der Umwelt vor. Sie gehören zur „nichtionisierenden Strahlung“.
  • Bei statischen und niederfrequenten Feldern betrachtet man die elektrische und die magnetische Komponente getrennt voneinander. Bei hochfrequenten Feldern sind die beiden Komponenten eng miteinander gekoppelt, so dass man hier von elektromagnetischen Feldern spricht.
  • Niederfrequente elektrische und magnetische Felder können elektrische Felder und Ströme im Körper erzeugen. Durch hochfrequente elektromagnetische Felder kann biologisches Gewebe erwärmt werden.
  • Aufgabe des Strahlenschutzes ist es, dafür zu sorgen, dass die Stärke der Felder so gering ist, dass keine Gesundheitsschäden auftreten.

Quelle: BfS

In der Literatur finden sich mehr als genug Hinweise dafür, dass nichtionisierende Strahlung negative biologische Effekte hat.

Polnische Forscher haben schon 1998 entdeckt, dass nichtionisierende Strahlung direkt die zelluläre Funktion verändern kann und sowohl stimulierende als auch hemmende Effekte auf das zelluläre System ausüben kann.

Der am häufigsten auftretende Effekt ist die Erzeugung von Hitze, die die Charakteristika verschiedener Körpergewebe verändern kann, je nachdem wie viel Strahlung vorhanden ist und wie weit sie in den Körper eindringen kann (allerdings wurden auch Schäden nachgewiesen, die nicht durch Hitzeeinwirkung verursacht wurden). Diese Gewebeschäden können zelluläre Mutationen hervorrufen und Ihr Risiko erhöhen, eine Krebserkrankung zu entwickeln.

Welche Quellen von EMFs sind nun als besonders schädlich anzusehen, und was können Sie tun, um Strahlenschäden an Ihren Zellen, Geweben und Organen zu verhindern?

Strahlung von Mobiltelefonen

Heutzutage hat fast jeder zumindest ein Handy, die meisten Leute wohl eher ein Smartphone, das als Minicomputer fungiert. Mobiltelefone können große Mengen an Strahlung aussenden, abhängig vom Handy Modell und vom Mobilfunkprovider, den Sie benutzen. Eine Auflistung der Strahlungswerte vieler gängiger Handys finden Sie unter www.handywerte.de.

Ein Gremium der International Agency for Research on Cancer (IARC), die zur WHO gehört, erklärte 2011 – nachdem es Dutzende peer-reviewte Untersuchungen überprüft hatte, dass Mobiltelefone „möglicherweise krebserregend“ sind und ähnliche Gefahren darstellen wie chemische Reinigungen und Pestizide. Super, das sind also die „Spielzeuge“, die genervte Eltern gerne ihren Kleinkindern in die Hand drücken.

Die WHO erklärt, dass die Intensität der Hochfrequenzstrahlung von Handys exponentiell abnimmt je weiter das Gerät vom Körper weg gehalten wird. Also sollten Sie, um sicherzugehen, das Handy jederzeit so weit wie möglich von Ihrem Körper entfernt halten. Stecken Sie es nicht in die Tasche oder in den BH, und legen Sie es beim Schlafen auf keinen Fall neben Ihrem Kopf ab.

Wenn Sie telefonieren, schalten Sie wenn immer möglich den Lautsprecher an oder benutzen Sie Kopfhörer, da hierdurch die Menge an Strahlung, die Ihren Körper trifft deutlich geringer ist als wenn Sie das Handy direkt an Ihr Ohr halten. Die Benutzung von Bluetooth-Kopfhörern ist natürlich keine Lösung.

Beamte der kalifornischen Gesundheits-behörde durch richterliche Anordnung gezwungen, die Risiken des Handygebrauchs öffentlich zu machen

CBS berichtete am 3. März 2017, dass die kalifornische Gesundheits-behörde den Entwurf eines Dokuments veröffentlicht hat, dass die Bedenken der Beamten bezüglich der Strahlung von Mobiltelefonen darlegte, nachdem es sieben Jahre unter Verschluss gehalten worden war.

Ein Mitglied der Schule für Öffentliches Gesundheitswesen an der Universität Berkeley hatte den Staat 2016 aufgrund des California Public Records Act verklagt, um dieses Dokument öffentlich zu machen. Dem war der Staat nun nachgekommen – allerdings erst nachdem die Richterin angedroht hatte, sie würde andernfalls eine Offenlegung anordnen.

Die Datenblätter enthielten im Prinzip genau die Informationen, die ich oben schon angeführt habe und außerdem einige Tipps, wie man Risiken durch Handys minimieren kann. Und warum durfte die Öffentlichkeit das nicht wissen? Da kann man nur spekulieren… (Es werden doch wohl keine Industrieinteressen dahintergesteckt haben, oder?).

Bluetooth

Sie sollten übrigens, wie schon gesagt, auf gar keinen Fall auf Bluetooth Kopfhörer umsteigen, da diese ein ernsthaftes Strahlenrisiko darstellen, weil sie als Mini-WiFi-Antenne dienen, die die EMFs direkt in Ihr Ohr und Ihren Kopf abstrahlen.

Das durchschnittliche Strahlungsniveau eines Bluetooth Kopfhörers ist laut RF Safe 0,23 Watt pro kg (W/kg) (2). Das ist 10 – 100 mal höher als die Menge an Hochfrequenzwellen, die benötigt werden, um „Löcher“ in der Blut-Hirn-Schranke hervorzurufen, die es Giftstoffen – und nicht zuletzt auch der Strahlung selbst – erlauben, ins Gehirn zu gelangen. Am besten sagen Sie NEIN zu Bluetooth!

 

Laptops und Tablets

Sie haben es sicher schon geahnt, Laptops und Tablets sind eine weitere große Strahlungsquelle. Diese Geräte erzeugen drei verschiedene Strahlungsarten, die eins gemeinsam haben – sie sind alle schädlich.

  • Extrem niederfrequente Strahlung (ELF) wird durch das elektrische Innenleben und die Verkabelung des Computers – inclusive des Netzsteckers – erzeugt.
  • Hochfrequenzstrahlung (RF) tritt auf, wenn kabellose Technologien wie WLAN und Bluetooth eingeschaltet sind.
  • Hitzestrahlung, die wir leicht erkennen können, denn jeder weiß, dass ein Gerät, das länger benutzt wird mehr oder weniger heiß wird.

Schon in den 1970ger Jahren wurde festgestellt, dass diese Strahlung für den menschlichen Körper negative Auswirkungen haben kann. In jüngerer Zeit hat die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) davor gewarnt, dass ELF Strahlung die Calciumionen-Aktivität der Zellen verändern kann. Calciumionen regulieren die Energieproduktion der Zelle, Funktion und Integrität der Zellwand und haben Auswirkungen auf das zentrale und periphere Nervensystem (sind also nicht ganz unwichtig).

WLAN Strahlung, die in die RF Kategorie fällt, kann ähnlich schädlich sein. Diese Schäden betreffen vor allem Männer, die hierdurch in ihrer Fortpflanzungsfähigkeit eingeschränkt werden können, wenn RF-abstrahlende Geräte – wie zum Beispiel Laptops – zu dicht am Leistenbereich gehalten werden (auch Smartphones in der Hosentasche machen sich übrigens gar nicht gut). Für dieses Problem gibt es eine ganz simple Lösung: Laptops sind zwar Lap-tops, sollten aber nicht auf dem Schoß gehalten werden, sondern am besten so weit vom Körper weg wie nur möglich.

Tatsächlich sollten Laptops auf etwa Armlänge entfernt auf einem Tisch stehen, um den Körper vor der abgegebenen Strahlung zu schützen. Wenn Sie den Laptop auf dem Schoß halten wollen, empfiehlt es sich einen Laptop Ständer mit Kühlung zu benutzen, um wenigstens ein bisschen Abstand zwischen Computer und Körper zu haben. Ich benutze einen Ständer von Lavolta.

Da die Stärke der WLAN Strahlung exponentiell abnimmt je weiter die Quelle von Ihrem Körper entfernt ist (umgekehrtes quadratisches Gesetz), kommt es wirklich auf jeden cm an.

Eine weitere Sache, die viele Leute nicht wissen, ist, dass EMF-abstrahlende Geräte sehr viel schädlicher sind, wenn sie über das Stromnetz betrieben werden als wenn sie batteriebetrieben arbeiten. Untersuchungen haben ergeben, dass die Strahlung von einem netzbetriebenen Laptop 100-fach höher sein kann als diejenige eines batteriebetriebenen Gerätes.

Und wenn Sie es irgendwie einrichten können, ist es natürlich wesentlich besser, einfach ein Netwerkkabel zu verwenden. Dabei sollten Sie vorzugsweise eine höhere Kategorie verwenden – wie ein CAT 6a SSTP Ethernet Kabel, das mehr Strahlung abfängt als Kabel niedrigerer Kategorien.

Es ist eigentlich gesunder Menschenverstand, dass Sie so wenig Zeit wie möglich an Ihrem Computer verbringen sollten (aber das kann man sich ja nicht immer aussuchen). Wenn Sie ihn nicht nutzen, sollten Sie ihn in den Flugmodus schalten – oder ihn sogar mal ganz abschalten, um die EMF-Verschmutzung auf ein Minimum zu reduzieren. Eingeschaltet geben diese Geräte einen ständigen Strom von EMFs ab, wenn sie mit einem Router oder anderen Wireless Geräten synchronisiert sind.

Es ist übrigens auch eine sehr gute Idee, nachts – wenn Sie schlafen (sollten) – den Router einfach ganz auszuschalten. Ich gebe zu, dass das eine Herausforderung sein kann, wenn Heranwachsende in Ihrem Haushalt leben, die eher nachtaktiv sind.

Tragbare Geräte geben auch EMFs ab

Hierzu zählen Dinge wie die Apple Watch, Fitness Tracker und dergleichen. Diese Geräte sind eher noch schlimmer als Smartphones und Konsorten, insofern als sie in ständigem Kontakt mit Ihrer Haut stehen. In der New York Times erschien im März 2015 ein Artikel, der die Frage stellte, ob man die Ergebnisse der Untersuchungen an Smartphones auch auf Wearables extrapolieren könne (3). Es wurde darin die Hypothese aufgestellt, dass die konstante niederfrequente Strahlung, die von diesen Geräten ausgeht, zur Entstehung von Krebsgeschwüren, Blutanomalien und anderen Erkrankungen führen könnte.

Jetzt kann man sagen, dass ist doch alles übertrieben. Ich muss allerdings zugeben, dass ich meinen Fitness Tracker nicht mehr trage, weil ich eigentlich keine Lust habe, bei diesem Menschenversuch mitzumachen.

Sollten Sie trotzdem auf diese Geräte nicht verzichten wollen, dann sollten Sie sie wenigstens nachts ablegen und womöglich auch für die Zeit, die Sie nur am Schreibtisch sitzen. Und wie auch schon für alle anderen EMF-abstrahlenden Geräte gesagt – schalten Sie sie ab, wenn Sie sie nicht benutzen, und legen Sie sie beim Schlafen nicht in Ihre Nähe – schon gar nicht neben Ihren Kopf.

Normale, batteriebetriebene Armbanduhren (und was das angeht auch jedes andere batteriebetriebene Gerät) produzieren geringe EMFs, aber die Strahlung ist wesentlich geringer, als die Menge, die von technischen Geräten abgegeben werden, die netzbetrieben sind oder Daten kabellos senden und empfangen. Doch auch diese Geräte sollten Sie bei Nichtgebrauch abschalten und beiseite legen.

Es steht außer Frage, dass tragbare Telefone und Computer sehr bequem sind und unser Leben in vielen Dingen einfacher machen (außer vielleicht die normalen zwischenmenschlichen Beziehungen). Viele Menschen werden auf diese Bequemlichkeit nicht verzichten wollen und deshalb die Gefahren durch EMFs herunterspielen. Schließlich trifft Lungenkrebs bei Rauchern auch immer nur die anderen – das ist einfach die menschliche Natur. Ich hoffe trotzdem, dass dieser Post ein weiterer Anlass für Sie ist, sich mit den Gefahren dieser Technologie auseinander zusetzten und Maßnahmen zu ergreifen, die Einwirkung dieser Strahlung für sich und Ihre Familie zu minimieren.

 

(1) https://www.bfs.de/DE/themen/emf/einfuehrung/einfuehrung.html

(2) https://www.rfsafe.com/bluetooth-radiation-dangerous-cell-phone-radiation/

(3) https://www.nytimes.com/2015/03/19/style/could-wearable-computers-be-as-harmful-as-cigarettes.html?_r=0

2 Gedanken zu „Gefahren durch elektromagnetische Felder – EMF“

  1. Interview der Allianz Versicherung zu EMF:
    „Risiken, die unkalkulierbar sind, werden grundsätzlich nicht versichert. Viele wissenschaftliche Befunde und Forschungsvorhaben haben sich mit dem Thema Elektromagnetische Felder (EMF) befasst. […]

    Sollte in der Zukunft Gesundheitsrisiken durch EMF belegt werden, könnte die Zahl der möglichen Versicherungsfälle aufgrund der hohen Dichte von Mobilfunkanlagen und Mobiltelefonen und der damit verbundenen Zahl von möglicherweise betroffenen Personen durchaus eine erhebliche Dimension erreichen.

    Aus diesem Grund überprüfen wir seit einiger Zeit die Deckung von Kunden […] Dies kann dann auch bedeuten, dass die Deckung im Einzelfall beschränkt oder gar ausgeschlossen wird.“

    http://presseservice.pressrelations.de/standard/result_main.cfm?r=198068&aktion=jour_pm

    Wenn eine Versicherung sich nicht sicher ist, dass EMF ungefährlich ist, heißt das, dass es ziemlich sicher gefährlich ist?

    Bäume werden durch Mobilfunk beschädigt/getötet: http://www.puls-schlag.org/download/Baumstudie-02-2007-low.pdf

  2. Danke für den Beitrag! Habe viel dazu gelernt. Bin über eine App aufmerksam auf das Thema geworden, welche das EMF mit Hilfe des Smartfones messen kann. Ich war total baff, dass mein Laptop, die Bluetoothbox und das schnurlose Telefon exorbitante „Emissionen“ haben… nun bin ich , wie gesagt, schlauer und überlege tatsächlich meinen Haushalt von überflüssiger Technik zu reinigen.

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